Nach der Nachtwanderung am Donnerstagabend fingen die Proben bei den meisten Orchestern erst um 10 Uhr oder sogar später an. Allein das Rockestra, musste bereits um 9.30 Uhr die Autos packen, für die Generalprobe in der Kirche, die Donnerstag, auch wegen des Rocking Thursdays einfach zeitlich nicht mehr passt. Freitags werden in den Proben die Stücke nocheinmal durchgespielt, ein bisschen was verbessert aber eigentlich nicht mehr viel geprobt, denn am Abend ist ja schon das große Konzert in der Liebfrauenkirche in Oberwesel. Mit Fischstäbchen am Mittag gestärkt, kann am Nachmittag ein letztes Mal das Schwimmbad genutzt werden, Sachen fertig gebastelt oder gemalt werden, die letzten Spiele mit den Freunden gespielt werden und das letzte Mal die “Ruhe der Jugendherberge” genutzt werden. Leider regnete es dieses Jahr so heftig, dass an ein letztes Fußball- oder Tischtennisspiel draußen nicht mehr zu denken war. Die Hoffnung, dass es aufhört, bis wir runterlaufen müssen, war überall zu spüren.
Mit dem frühen Abendessen schon gegen 17 Uhr stieg auch die Aufregung vor dem Konzert. Um 18.30 Uhr wurden erneut die Autos beladen und schon in Konzertkleidung traten wir den Weg zur Kirche an. Dort angekommen ging alles ganz schnell, bis das Konzert mit dem Elementarorchester und einem Satz aus der Apollo Suite begann. Mit nach Lummerland nahmen uns dann das Elementarorchester unterstützt vom Schnupperkus. Weiter ging es mit dem Gitarrenensemble, die uns zeigten, was mit einer Gitarre alles für Töne machbar sind, und mitnahmen in die Türkei und danach mit Somebody That I Used to Know einen mitlerweile Klassiker spielten. Das Kammerorchester bestach wie gewohnt mit klassischer Literatur. Diesmal von Bach und Schostakowitsch bevor unsere Gäste aus Jerusalem ein Folklore-Stück darboten. Erst zum zweiten Mal im Sommer dabei, aber schon zum fünften Mal in Oberwesel zeigten die Bläser, zuerst das Ensemble A, dann beide und im Anschluss das Ensemble B wie toll diese wunderschöne Kirche klingt, wenn an die 50 Bläser sie zum Klingen bringen. Mit A Celebration Miniature, Pegasus, Let it Go und It Don’t Mean a Thing zeigten sie zudem die unterschiedlichen Möglichkeiten in der Blasmusik. Mit dem Game of Thrones Theme und dem Elvis-Klassiker Can’t Help Falling in Love begeisterten die Rocking-Strings das Publikum. Bevor dann alle 9 Orchester gemeinsam die letzten drei Stücke spielten, war das Rockestra zu hören. Wie immer von hinten. Mit You Took the Words Right Out of My Mouth (Meat Loaf), Total Eclipse of the Heart (Bonnie Tyler) und Dance of Death (Iron Maiden) rockten die Rockstramitglieder die Kirche und das Publikum. The Long and Winding Road, Nimrod und Da pacem domine wurden zu einem großen Stück mit Übergängen verbunden. Ich habe jedes Jahr Gänsehaut, wenn Da pacem domine als Kanon in der ganzen Kirche wiederhallt. So erleben 170 Teilnehmer ein Gefühl der Gemeinsamkeit und Verbundenheit.
Wir danken allen Zuschauern und Zuhörern fürs Kommen und für die Spenden am Ausgang. Diese helfen uns das Camp weiter so umzusetzen. Vielen Dank!
Nachdem dann alle Autos und Teilnehmer wieder oben auf dem Berg waren, hatte die Jugendherberge, wie in den letzten beiden Jahren Lasagne und Schaumküsse vorbereitet. Müde vom Konzert aber gestärkt durch die Lasagne ging die letzte Nacht los. Keine weiteren Vorkommnisse machten diese allerdings sehr ruhig. Jedem war wohl klar, dass am nächsten Tag um 10 Uhr schon das nächste Konzert wartete und man dafür fit sein sollte.
Hier noch ein paar Eindrücke aus der wundervollen Liebfrauenkirche Oberwesel